Im Fokus des Verkehrsplanungspreises 2022 stehen Stadteil- und Ortszentren.

Durch die Coronapandemie hat die Stadt der kurzen Wege eine Renaissance erfahren, das Wohnumfeld wurde und wird verstärkt zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet und neu entdeckt. Diesen Schwung gilt es zu nutzen, auch um die zugleich zu beobachtende Zunahme an Pkw- Verkehr und die Abkehr vom ÖPNV zu stoppen. 

Flyer

Pressemitteilung (Auslobung)


Lübeck erhält den Deutschen Verkehrsplanungspreis 2022: 

Gewinner ist die Hansestadt Lübeck mit dem Projekt „Verkehrsversuch Beckergrube“, das eindrücklich zeigt, wie es mit den vergleichsweise einfachen Mitteln eines Verkehrsversuches gelingen kann, geplante Veränderungen erlebbar und damit für die Nutzenden und Anwohnenden auch begreifbar zu machen. Das Projekt ist eingebunden in den Rahmenplan mit Mobilitätskonzept für die Innenstadt und damit Baustein eines veränderten Mobilitätsverständnisses. Durch einen innovativen, breit angelegten, Beteiligungsansatz und den temporären Umbau als Verkehrsversuch konnte die Wirksamkeit der Maßnahme nachgewiesen werden. Der neugewonnene Raum wird bereits intensiv genutzt. „Durch die Umsetzung des Verkehrsversuchs in einer ansprechenden, die Vision weitestgehend realistisch abbildenden Gestaltung und die unterschiedlichen Beteiligungsformate wie auch die aktive Einbindung der Anwohnenden durch eigene Partizipationsformate ist es gelungen, in kurzer Zeit einen neuen lebendigen Ort zu schaffen. Dieses Vorgehen empfiehlt sich als Blaupause für vergleichbare Projekte.“, so Katalin Saary, Vorsitzende der Jury.

3 Anerkennungen gehen an Köln, die Gemeinde Baiersbronn und die Gemeinde Markt Bibart:

  • Stadt Köln mit dem Projekt „Nachhaltige Entwicklung in der Ehrenstraße“ für vorbildliche Verknüpfung von unterschiedlichen Maßnahmen zur Klimaresilienz und Kombination von Verkehrskonzept mit Maßnahmen zur Steigerung der Klimaresilienz.
  • Gemeinde Baiersbronn für die vorbildliche Verknüpfung verschiedenster Maßnahmen und ein zielorientiertes, breit angelegtes Beteiligungskonzept bei der Umgestaltung und Integration der Ortsdurchfahrt B 462.
  • Gemeinde Markt Bibart, die als Dorf Vorbildcharakter für kleine Kommunen hat. Die Gemeinde zeigt, wie durch den angemessenen Einsatz unterschiedlichster Beteiligungsformate alle eingebunden werden können und damit auch im ländlichen Raum die Verkehrswende vorangetrieben werden kann!

Preisverleihung im Rahmen der SRL-Jahrestagung 2022 in Berlin

VPP 2022

 Preisträger 2022 (Foto: VCD / J. Langehein)


 Pressemitteilung vom 

Deutscher Verkehrsplanungspreis 2022 verliehen – Sieger ist die Hansestadt Lübeck

Heute Nachmittag wurde im Deutschen Architektur-Zentrum in Berlin-Mitte der Deutsche Verkehrsplanungspreis 2022 verliehen. Den Preis vergibt die Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) in Kooperation mit dem ökologischen Verkehrsclub VCD. In diesem Jahr stand der Wettbewerb unter dem Motto „Qualität der Nähe – attraktiver Aufenthalt und sicheres Erreichen von Stadtteil- und Ortszentren“.

Der Deutsche Verkehrsplanungspreis 2022 geht an die Hansestadt Lübeck. Ausgezeichnet wurde heute Nachmittag im Deutschen Architektur-Zentrum der Beitrag Verkehrsversuch Beckergrube. Anerkennungen erhielten die Stadt Köln sowie die Gemeinden Baiersbronn im Nordschwarzwald und Markt Bibart in Mittelfranken.

Mit den vergleichsweise einfachen Mitteln eines Verkehrsversuches habe Lübeck gezeigt, wie geplante Veränderungen erlebbar und für die Nutzenden begreifbar werden können, begründete die Jury ihre Entscheidung. Das Projekt ist eingebunden in den Rahmenplan mit Mobilitätskonzept für die Innenstadt und damit Baustein eines veränderten Mobilitätsverständnisses. Durch breite Beteiligung und einen temporären Umbau konnte die Planung zeigen, wie die Maßnahme wirkt. Der neugewonnene Stadtraum wird bereits intensiv genutzt und zeigt die hohe Nachfrage an attraktiven Aufenthaltsflächen.

Die Jury-Vorsitzende, die Verkehrsplanerin Katalin Saary von der SRL, lobte besonders das Bemühen der Lübecker Verkehrsplanung, die Bürger*innen der Stadt in den Prozess einzubinden: "Das Herausragende an dem Projekt ist, dass die Stadt ihre Vision nicht einfach durchgedrückt hat, sondern sie zunächst durch einen Verkehrsversuch lebendig werden ließ. Durch intensive Vorbereitung und gute Durchführung ist es ihr gelungen, auch Bedenkenträger mitzunehmen. Ein Vorgehen, an der sich kommunale Verkehrsplanung in ganz Deutschland ein Beispiel nehmen kann."

Auch die VCD-Vorsitzende Kerstin Haarmann freute sich über das Ergebnis und gratuliert dem Gewinnerbeitrag: „Wir haben nach innovativen Projekten gesucht, die zu mehr Aufenthaltsqualität in den Stadtzentren beitragen. Außerdem sollten sie gewährleisten, dass dort alle sicher und über attraktive Wege zu Fuß, mit dem Rad und mit dem ÖPNV unterwegs sein können. Das sind die Bedingungen für klimafreundliche Städte der Zukunft, und das Lübecker Projekt zeigt, wie man ihnen gerecht wird. Auf diese Weise wird Verkehrsplanung zukunftsfest.“